Jerusalem – Seit
46 Jahren ist er auf der Flucht. Ein Netzwerk von Helfern
im In- und Ausland schützt den weltweit gesuchten ehemaligen
KZ-Arzt und Massenmörder Dr. Aribert Heim (93).
Der Mann
mit dem
markanten
Schmiss
im Gesicht
ist einer
der letzten
noch lebenden
schweren
Naziverbrecher,
nach dem
immer
noch gefahndet
wird.
Doch jetzt
gibt es
eine heiße
Spur.
Sie führt
nach Chile.
„Info über
Herrn
Heim in
Chile“ steht
in der
E-Mail,
die das
Simon-Wiesenthal-Center
in Jerusalem
vor zwei
Wochen
an die
Zielfahnder
des zuständigen
Landeskriminalamtes
(LKA)nach
Stuttgart
schickte.
Für
die Kriminalbeamten
ist diese
Spur neu.
Denn „Herr
Heim“ könnte
auch Dr.
Aribert
Heim sein.
Der ehemalige
SS-Arzt
soll 1941
im Konzentrationslager
Mauthausen
(Österreich)
Häftlinge
gefoltert
und ermordet
haben.
Nach dem
Krieg
praktizierte
er als
Arzt in
Baden-Baden.
Als 1962
Anklage
gegen
ihn erhoben
wurde,
tauchte
er unter.
Seitdem
sein Name
seit Kurzem
ganz oben
auf der
Fahndungsliste
steht,
gibt es
neue Hinweise
aus der
ganzen
Welt.
Efraim
Zuroff, „Nazi-Fahnder“ des
Simon-Wiesenthal-Center
in Israel: „Seit
April
sind mehr
als 25
Hinweise
zu seinem
Verbleib
eingegangen,
darunter
15, die
wir ernst
nehmen.“ In
der E-Mail
aus Chile
erklärt
der Informant,
er kenne
eine Lehrerin
mit dem
Namen
Heim,
diese
habe einen
Bruder,
der in
einer
Stadt
in Chile
lebe.
Die deutschen
Zielfahnder
prüfen
nun die
Angaben
mithilfe
chilenischer
Behörden.
Nach Erkenntnissen
der Stuttgarter
Beamten
muss Heim
Helfer
im In-
und Ausland
haben.
Die Kriminalisten
vermuten,
dass er
sich mit
falschen
Papieren
und einer
neuen
Identität
in Südamerika
aufhält,
wahrscheinlich
in Chile,
wo seine
Tochter
lebt.
Sie glauben,
dass Heim
in einem
Pflegeheim
oder im
Haus einer
Privatperson
lebt,
da er
in seinem
Alter
medizinische
Hilfe
benötige.
Ein Fahnder
zu BILD
am SONNTAG: „Heim
verfügt
offenbar über
große
Finanzmittel
und konnte
deshalb
immer
wieder
untertauchen.
Mit dem
Geld konnte
er bisher
das Schweigen
seiner
Helfer
erkaufen.
Wegen
der hohen
Belohnung
von 310
000 Euro
hoffen
wir, dass
nun einer
seiner
Pfleger
oder eine
ihm nahestehende
Person
die Mauer
des Schweigens
durchbricht
und uns
einen
Tipp gibt.
Wir sind überzeugt,
dass er
noch lebt.“
Der Chef
des Landeskriminalamtes
Baden-Württemberg,
Klaus
Hiller,
versichert: „Wir
setzen
alles
daran,
dass Heim
lokalisiert
und festgenommen
wird.
Wir wollen
damit
ein Zeichen
setzen,
dass unser
Rechtsstaat
auch nach über
sechs
Jahrzehnten
nach dem
Ende des
Dritten
Reichs
die damaligen
Täter
nicht
ungeschoren
davonkommen
lassen
will.“
Der israelische
Nazi-Jäger
Efraim
Zuroff
rät,
die Belohnung
zu erhöhen: „Es
würde
sicherlich
helfen,
wenn die
deutsche
Regierung
die Belohnung
für
sein Ergreifen
erhöhen
würde.
Mit einer
Million
Euro wäre
es wahrscheinlich
viel leichter,
ihn zu
fassen.“
Heims
Vermögen
wurde
von den
Behörden
eingefroren.
Auf seinen
Namen
sind bei
einer
Berliner
Bank Sparbücher
und Wertpapiere
im Wert
von einer
Million
Euro deponiert.
Das Geld
wird von
einem
Abwesenheitspfleger
verwaltet,
der jedes
Jahr für
Heim eine
Steuererklärung
einreicht.
Das Vermögen
stammt
aus dem
Verkauf
eines
Berliner
Mietshauses,
das Heim
1958 gekauft
hatte.
Seit
sieben
Jahren
gibt es
mit den
Finanzämtern
in Berlin
und Heims
Abwesenheitspfleger
einen
Rechtsstreit
darüber,
ob die
gezahlten
Kapitalertragsteuern
(Steuern
auf Zinsen
der Bankguthaben)
mit den
Einkommensteuern
verrechnet
werden
können
oder nicht.
Denn Heim
wird von
einem
Finanzamt
als im
Ausland
und von
einem
anderen
als im
Inland – also
in Deutschland – lebend
betrachtet.
Inzwischen
ist das
bizarre
Verfahren
beim Bundesfinanzhof
anhängig.
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