01/05 13:10 CET

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  Wiesenthal-Zentrum will noch lebende Nazis vor Gericht bringen  
 

Zum jährlichen Gedenken an die Opfer des Holocaust hat das Wiesenthal-Zentrum dazu aufgerufen, die letzten noch lebenden Täter vor Gericht zu bringen. Die aktuellen Liste führt der aus Österreich stammende SS-Arzt Aribert Heim an. Efraim Zuroff, der Direktor des Sitzes in Jerusalem, jagt seit 28 Jahren Nazis. In diesem Jahr ist er erstmals für den Friedensnobelpreis nominiert.

"Der meistgesuchte Nazi, die Nummer eins auf unserer Liste, ist Doktor Aribert Heim, der als Arzt in drei Konzentrationslagern praktizierte", sagt Zuroff: "In den letzten Jahren haben wir eine Kampagne gestartet, um ihn zu finden und vor Gericht zu stellen. Wir haben gute Gründe, zu glauben, dass er am Leben ist, trotz seines hohen Alters. Wenn er gefasst würde, wäre das der bedeutendste Nazi-Prozess seit 30 Jahren."

Im österreichischen KZ Mauthausen soll der heute 93-jährige Heim hunderte Häftlinge mit tödlichen Spritzen umgebracht zu haben. Nach dem Krieg praktizierte er in Deutschland, 1962 tauchte er vor Vollstreckung eines Haftbefehls unter. Auf die Ergreifung des heute 93-Jährigen sind rund 300.000 Euro belohnung ausgesetzt.

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