Berlin (Reuters)
- Das Simon-Wiesenthal-Zentrum hat Deutschland deutliche
Fortschritte bei der Verfolgung mutmaßlicher NS-Verbrecher
bescheinigt.
In ihrem
am Mittwoch
veröffentlichten
Jahresbericht
gab die
internationale
jüdische
Menschenrechtsorganisation
Deutschland
die weltweit
zweitbeste
Note,
nachdem
die Bundesrepublik
im Vorjahr
noch mit
mangelhaft
abgeschnitten
hatte.
Nur die
USA schnitten
noch besser
ab, Kanada
und Italien
genauso
gut. Am
schlechtesten
schnitten
Schweden
und Syrien
ab; die
Organisation
warf einer
Reihe
weiterer
Länder
mangelndes
Engagement
bei der
Verfolgung
von NS-Verbrechern
vor.
Das Wiesenthal-Zentrum
vergibt
jedes
Jahr Noten
für
die Bemühungen
von mehr
als drei
Dutzend
Ländern,
in denen
entweder
NS-Verbrechen
verübt
wurden
oder die
nach dem
2. Weltkrieg
mutmaßliche
Holocaust-Täter
aufgenommen
haben.
Der neue
Bericht
bezieht
sich auf
den Zeitraum
von April
2007 bis
März
2008.
Das Wiesenthal-Zentrum
hob für
Deutschland
besonders
die Ermittlungen
gegen
ein 86-jähriges
ehemaliges
Mitglied
der Waffen-SS
hervor,
dem dreifacher
Mord während
der Kriegsjahre
vorgeworfen
wird.
Der Mann
wurde
deshalb
1949 in
den Niederlanden
bereits
in Abwesenheit
zum Tod
verurteilt.
Im April
wurde
nun in
Deutschland
Anklage
gegen
ihn erhoben,
nachdem
die Bundesrepublik
seine
Auslieferung
oder Verfolgung
bislang
abgelehnt
hatte,
teilte
das Wiesenthal-Zentrum
mit. Zwei
weitere
wichtige
mutmaßliche
NS-Täter
lebten
heute
noch in
Deutschland.
Weltweit
gingen
die Verurteilungen
von Nazi-Verbrechern
nach Berechnungen
der Organisation
zurück.
Ihre Zahl
sei von
21 auf
sieben
gesunken
im Vergleich
zum vorherigen
Berichtszeitraum.
Die Zahl
der Ermittlungsverfahren
stieg
hingegen
von 63
auf über
200. Die
aktuelle
Studie
zeige,
dass es
nach wie
vor möglich
sei, Nazi-Mörder
vor Gericht
zu bringen
und dass
es weitere
solche
Verfahren
geben
werde,
erklärte
der zuständige
Koordinator
Efraim
Zuroff.
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