06.12.2014, 13:48 focus.de
Deutscher Ex-Polizist klärt Tod von Alois Brunner auf

Das Grab des international gesuchten Nazi-Verbrechers Alois Brunner soll in Damaskus sein: Ein ehemaliger deutscher Polizist fand dies durch eigene Recherchen heraus. Das Wiesenthal-Zentrum strich Brunner nun von seiner Liste der meistgesuchten Nazi-Verbrecher.

Dass der mit internationalen Haftbefehlen gesuchte NS-Verbrecher Alois Brunner in Damaskus gestorben und begraben ist, hat ein ehemaliger Beamter des Bundeskriminalamtes (BKA) nach FOCUS-Informationen bereits vor vier Jahren herausgefunden. Der Leiter des Simon Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, Efraim Zuroff hatte vor einer Woche bekannt gegeben, seine Organisation habe Brunner jetzt von der Liste der meistgesuchten noch lebenden NS-Verbrecher gestrichen. Zuroff hatte dies mit den Recherchen eines deutschen Geheimdienstlers im Nahen Osten begründet.

BKA-Beamter erhielt Bundesverdienstkreuz

Es handelt sich nach FOCUS-Informationen bei diesem Mann allerdings um keinen Geheimdienstler, sondern um einen pensionierten Polizisten, der in seiner aktiven Zeit viele Jahre an verschiedenen Botschaften in arabischen Ländern eingesetzt war.

Der Beamte führte dabei auch Quellen in palästinensischen Terror-Gruppen, was unter anderem zur Verhaftung von RAF-Mitgliedern führte. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt der BKA-Beamte dafür das Bundesverdienstkreuz.

Friedhof-Foto im FOCUS

Nach seiner Pensionierung fungierte der Kriminalbeamte als Geschäftsmann und Berater für arabische Regierungen und nutzte seine Kontakte in syrische Regierungs- und Geheimdienstkreise zur Aufklärung des Verbleibs von Alois Brunner. Er machte ein Foto des Friedhofs, auf dem Brunner begraben ist. FOCUS zeigt dieses Bild in seiner aktuellen Ausgabe.

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