7.09.2005
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Versteckt sich der KZ-Teufel in Alicante?

Von STEFAN SCHNEIDER

 
 


Madrid – Er ist der letzte große Nazi-Verbrecher, der noch weltweit per Haftbefehl gesucht wird.

Dr. Aribert Heim (91), Mitglied der Waffen-SS. Im KZ Mauthausen (Österreich) soll er Hunderte ermordet und gefoltert haben.

Niemand weiß genau, ob er überhaupt noch lebt. Aber jetzt gibt es erstmals nach 43 Jahren wieder eine heiße Spur! Der KZ-Arzt soll sich bei Alicante (Spanien) verstecken – in einer deutschen Urlauberkolonie!

Auf Heims Namen ist noch immer ein Konto bei einer Sparkasse in Berlin eingerichtet. Guthaben: knapp eine Mio. Euro.

Spezialisten eines deutschen Polizei-Zielfahndungskommandos fanden jetzt heraus, daß von dort zwischen 2000 und 2003 mehrere hundert Überweisungen nach Spanien getätigt wurden – auf eine kleine Bank bei Alicante.

Das berichtet das spanische Magazin „Interviú“. Die Costa Blanca ist bei Deutschen Aussteigern beliebt, viele sind im Rentenalter. Ein ideales Versteck für den Nazi-Greis!

Die spanische Polizei hat jetzt erste Wohnungen und Häuser von Exil-Deutschen überprüft. Bislang ohne Ergebnis. Ein Beamter: „Wir suchen ältere, deutschsprachige Männer, die schon lange hier leben und eventuell eine Krankenschwester beschäftigt haben.“

Der Österreicher konnte im September 1962 kurz vor seiner geplanten Verhaftung in Baden-Baden fliehen. Jemand hatte die Polizeiaktion verraten.

Efraim Zuroff (56) vom Simon-Wiesenthal-Zentrum ( Jerusalem ): „Jetzt ist die Jagd wieder eröffnet.“    

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