05.04.2012 — 12:37 Uhr bild.de
Iraner feiern das irre Gedicht von Günter Grass

Empörung über das irre Israel-Gedicht von Günter Grass (84)!

Nachdem der Nobelpreisträger seine wirre Poesie (Titel: „Was gesagt werden muss") in der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlicht hatte, hagelt es heftigste Kritik aus Deutschland und Israel.

Efraim Zuroff, Direktor des bekannten Jerusalemer Simon-Wiesenthal-Zentrums, bezeichnete das Gedicht als „abscheulich“. Es scheine ein Zeichen dafür zu sein, dass Israel „zum Prügelknabe für die Frustrationen derjenigen wird, die es leid sind, über den Holocaust zu hören”.

Der Gesandte Israels, Emmanuel Nahshon, schreibt: „Wir wollen in Frieden mit unseren Nachbarn in der Region leben. Und wir sind nicht bereit, die Rolle zu übernehmen, die Günter Grass uns bei der Vergangenheitsbewältigung des deutschen Volkes zuweist."

Deutsche Politiker reagierten empört. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe erklärte: „Ich bin über die Tonlage und die Ausrichtung dieses Gedichtes entsetzt.“

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles: „Ich schätze Günter Grass sehr, aber das Gedicht empfinde ich vor dem Hintergrund der politischen Lage im Nahen Osten als irritierend und unangemessen.“

Die Welt ist entsetzt, doch iranische Medien jubeln!

„Nie zuvor in der Nachkriegs-Geschichte Deutschlands hat ein prominenter Intellektueller Israel auf so mutige Art und Weise wie Günter Grass mit seinem kontroversen Gedicht angegriffen“, ätzt der iranische Fernseh-Sender „Press TV“. Und weiter: „Metaphorisch gesehen ist dem Dichter ein tödlicher lyrischer Schlag gegen Israel gelungen."

Grass wirft Israel vor, dass dieses durch einen Erstschlag das gesamte iranische Volk auslöschen könnte, nur weil vermutet werde, dass Teheran eine Atombombe baue. Dabei habe Israel selbst ein wachsendes nukleares Potenzial, das keiner Prüfung zugänglich sei.

„Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden?”, schreibt Grass in dem Gedicht. Bisher habe er auch deshalb geschwiegen, weil er wegen der deutschen Nazi-Verbrechen gegen Juden glaubte, dies verbiete die Kritik an Israel. Nun könne es aber „schon morgen zu spät sein” und Deutschland „Zulieferer eines Verbrechens” werden.

Grass kritisierte damit eine U-Boot-Lieferung an Israel. Durch dieses U-Boot könne Israel „allesvernichtende Sprengköpfe” auf den Iran richten.

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