09.09.2007 | 00:30:15

blick.ch
  Die Suche nach
Dr. Tod
 
 

Nazi-Jäger Efraim Zuroff (59) hat keine Zweifel: «Ja, es gibt auch ein Konto in der Schweiz», sagt der Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem.

Auf der Suche nach dem Massenmörder Aribert Heim ist das SonntagsBlick Magazin neben dieser Bankverbindung auch auf eine Wohnung im Villenquartier von Castagnola TI gestossen, zudem auf ein Miethaus in der Gemeinde Massagno – beide gehören Heims Familie. Der Lagerarzt des KZ Mauthausen hat im Zweiten Weltkrieg nachweislich mehrere Hundert Häftlinge getötet.

«Dr. Tod», wie er von den Überlebenden genannt wird, ist vor 45 Jahren untergetaucht. Er flüchtete 1962 aus seiner Villa in Baden-Baden (D). Die von Polizei und Privatpersonen ausgesetzten Belohnungen für seine Ergreifung belaufen sich auf insgesamt 320 000 Euro.

Landen Mieteinnahmen aus dem Tessin bei «Dr. Tod»?
« Die Spuren in die Schweiz sind wichtig», he isst es beim zuständigen Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart (D). Dort wird vermutet, dass die Mieteinnahmen aus dem Tessin in der Tasche des KZ-Arztes landen.

«Die Schweizer Behörden unterstützen die deutschen Kollegen nach besten Kräften», sagt Folco Galli vom Bundesamt für Justiz: «Die Schweiz ist kein sicherer Hafen für Kriegsverbrecher.»

Die zwei zentralen Fragen lauten:

Was verraten die Bewegungen auf dem Schweizer Konto?

Hat sich Aribert Heim auch im Tessin aufgehalten?


Heims Anwalt und seine Angehörigen schweigen sich darüber aus. Dabei sind die LKA-Fahnder überzeugt: «Das familiäre Umfeld könnte entscheidende Hinweise zum Aufenthaltsort von Aribert Heim geben.»

Die Nazi-Jäger aus Jerusalem vermuten den NS-Verbrecher in Südamerika – er könnte aber , so Zuroff, in Europa sein.

blick.ch