15. November 2011 net-tribune.de
Wiesenthal-Center fragt nach Vertuschung von NS-Kriegsverbrechen

Münster/Jerusalem - Das Simon Wiesenthal Center hat die deutschen Behörden aufgefordert, ihre Ermittlungen gegen die Neonazi-Zelle aus Thüringen auf NS-Kriegsverbrechen auszuweiten. Die Ermittler sollten auch die Frage beantworten, ob möglicherweise die gleichen Beamten, die entweder mit Neonazi-Terroristen zusammenarbeiteten oder ihre kriminellen Aktivitäten ignorierten, auch an der Verhinderung der Strafverfolgung von NS-Verbrechern oder NS-Kriegsverbrechern beteiligt waren, forderten am Dienstag die Vertreter des Centers in Jerusalem, Efraim Zuroff, und in Deutschland, Stefan Klemp.

In Thüringen seien in den vergangenen Jahren keine NS-Täter vor Gericht gestellt wurden und es habe auch keine Ermittlungsverfahren mehr gegeben. Das Wiesenthal-Center versteht sich als jüdische Menschenrechtsorganisation.

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Die größten Parteien Tunesiens haben sich am Dienstag auf den früheren Menschenrechtsaktivisten Moncef Marzouki als Übergangspräsident geeinigt. Der Mediziner solle das Land ein Jahr lang als Staatschef führen, bis eine neue Verfassung geschrieben ist, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Gewährsperson. Darauf hätten sich die islamistische Ennahda-Partei und der liberale Kongress für die Republik verständigt.

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