22.01.2010
general-anzeiger-bonn.de
NS-Verbrechen: Haus in Wachtberg durchsucht

88-jähriger Verdächtiger bestreitet "konkrete Beteiligung an Tötungen"
Rhein-Sieg-Kreis. (dab) Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Donnerstag das Wohnhaus eines mutmaßlichen NS-Verbrechers durchsucht.


Nach GA-Informationen lebt der 88-Jährige in Wachtberg. "Belastendes Material konnte nicht gefunden werden", teilten Landeskriminalamt (LKA) Düsseldorf und Staatsanwaltschaft Dortmund mit.

Dem Mann, der früher im Bundesbauministerium in Bonn gearbeitet hat, wird vorgeworfen, als Wachmann im Vernichtungslager Belzec (Südostpolen) von Anfang 1942 bis Mitte 1943 an der Tötung von mehreren 100 000 Juden beteiligt gewesen zu sein und von Anfang bis Mitte 1943 "eigenhändig aus niedrigen Beweggründen mehrere Juden erschossen zu haben".

In seiner Vernehmung, so ein LKA-Sprecher, hätte der Verdächtige "eine konkrete Beteiligung an Tötungen bestritten". Die Ermittler waren ihm durch den Prozess gegen John Demjanjuk in München auf die Spur gekommen.

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