09.02.2009 | 13:16 | diepresse.com
  Aribert Heim: Deutsche Ermittler wollen in Kairo Leiche suchen  
 

Mit der Erlaubnis, in Ägypten ermitteln zu dürfen, rechnen die deutschen Behörden noch diese Woche. Der NS-Verbrecher Heim soll bereits 1992 in Kairo gestorben sein.

Das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) erwartet bis zum Ende der Woche die Erlaubnis aus Ägypten, in Kairo nach den sterblichen Überresten NS-Verbrechers Aribert Heim suchen zu können. Das sagte ein Behördensprecher am Montag in Stuttgart. Es sei ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen gestellt worden.

Die Ermittler hätten "ernstzunehmende Informationen", wonach der gesuchte gebürtige Steirer 1992 in Kairo gestorben sei. Laut einem Bericht von ZDF und "New York Times" nutzte Heim den arabischen Namen Tarek Farid Hussein, der auch auf dem Totenschein steht. Heim lebte angeblich 30 Jahre lang in Ägypten.

Der 1914 geborene Heim war die Nummer Eins auf der jüngsten Liste der meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher des Simon-Wiesenthal-Zentrums, das Nazi-Verbrecher sucht. Er war Mitglied der Waffen-SS und im Konzentrationslager Mauthausen bei Enns in Oberösterreich als "Dr. Tod" berüchtigt. 1941 soll er dort zahlreiche jüdische Häftlinge mit Injektionen ins Herz gefoltert und getötet haben. Später arbeitete er als Arzt in Süddeutschland. Als 1962 in Anklage gegen ihn erhoben wurde, tauchte er unter und wurde seitdem gesucht.

diepresse.com